Rauris

120 Jahre Skilauf in Rauris

Rojacher und Arlt 

Begonnen hat alles mit dem Zusammentreffen von Ignaz Rojacher, dem einheimischen Goldbergbaubesitzer und Wilhelm Ritter von Arlt, dem "Studierten" aus Prag, der bereits 1876 das 1. Mal nach Rauris kam, um sich über die Pinzgauer Rinderrasse zu informieren.

Knappenross  (Fahrt mit dem Knappenross)

Rojacher und Arlt verband bald eine enge Freundschaft und so fuhren sie im Winter 1885/86 nach Falun in Schweden, um ein neus Aufbereitsungsverfahren für den Goldbergbau kennenzulernen. Dabei kamen sie auch das erste Mal mit Ski in Berührung, als sie die Schweden mit ihren neuartigen "Schneeschuhen" herumlaufen sahen und nahmen sich ein Paar nach Rauris gleich mit.

 Sonnblick-Observatorium
 
Im September des Jahres 1886 wurde dann auch auf Betreiben von Rojacher das weltweit bekannte Sonnblick-Observatorium errichtet.

Da Rojacher bereits 1891 verstarb, blieb es vor allem Wilhelm Ritter von Arlt vorbehalten, die Verbreitung des Skilaufes in Rauris voranzutreiben.

Bereits am 5. Februar 1894 fuhr Arlt als Erster in 32 Minuten vom Sonnblick nach Kolm Saigurn ab - eine unglaubliche skifahrerische Leistung.

1902 erhielt Arlt in Rauris bereits den ersten offiziellen Skikurs ab. Als 1. Vorsitzender des Deutsch-Österreichischen Alpenvereines, Sektion Rauris, wurde er von diesem aufs Beste unterstützt.

Am 6. Jänner 1932 wurde dann der Wintersport -Verein Rauris unter dem Obmann und späteren Bürgermeister Alois Spielberger gegründet.

 

1937 und 1947 bis 1950 führte der Salzburger Landesskiverband vom Gipfel des Sonnblicks die legendären Sonnblick-Rennen durch. Die Bestzeit vom Gipfel 3106 m bis Kolm Saigurn 1600 m war um 7 Minuten. 1947 gewann dieses Rennen der legendäre "Bubi Bradl".

1951 hielt die Technik schön langsam Einzug im Raurisertal. Walter Lackner errichtete den ersten "Schlitten-Lift", der mit einer Seilwinde betrieben wurde.

Im Winter 1972/73 nahmen dann die Rauriser Hochalmbahnen ihren Betrieb auf und 1984 erzeugten die ersten Schneekanonen in Rauris Kunstschnee.

Ulli Maier
 

Viele hervorragende Skifahrerinnen und Skifahrer sind aus dem Raurisertal herovorgegangen. Die Ausnahmekönnerin war aber Ulli Maier, die 1989 und 1991 Weltmeisterin, jeweils im Super-G wurde, und 1994 beim Abfahrtslauf in Garmisch auf so tragische Weise ums Leben kam.

Wilhelm Ritter von Arlt, der österreichsiche Skipionier und Ulli Maier haben die 120-jährige Skigeschichte des Raurisertales als zwei der markantesten Persönlichkeiten geprägt.

(Der Kustos des Rauriser Talmuseums - Siegfried Kopp)